Mein Projekt - März

Am 12. Februar hatte ich meinen ersten Arbeitstag in meinem Projekt. Mir wurde gesagt, ich soll um 8.25 dort sein. Eine ziemlich genau Zeitangabe für Costa Rica. Das mein Projekt aber eher streng ist und klare Strukturen hat, wusste ich bereits. Da ich eine sehr pünktliche Person bin, habe ich damit kein Problem. Am Montag nahm ich also den Bus Richtung "Lindora". Der Bus füllte sich mit vielen Mensch und war voll. Dann wurden es wieder weniger Leute, und weniger und plötzlich waren da fast keine Leute mehr im Bus!? Wieso? Wieso bin ich jetzt die einzige im Bus und die Gegend in der ich war, sah nicht nach "Lindora" aus sondern eher nach "Ende der Welt". Ich ging zum Busfahrer und fragte: "äää.... Lindora!?" / "No, no!! Eso es Pozos.", sagte der Chauffeur. 

O mein Gott, Panick kam über mich. Ich durfte im Bus sitzen bleiben und wir fuhren zurück. Zurück war schonmal gut aber ich musste irgendwie nach Lindora kommen. Ich wurde immer nervöser, denn ich bemerkte, dass ich es nicht mehr pünktlich zum Projekt schaffen würde. Irgendwann entschied ich mich auszusteigen. Danach fragte ich jede Person, die mir entgegenkam nach dem Weg. Mit 15 Minuten Verspätung kam ich am Projekt an. Das war das erste und letzte mal das ich den falschen Bus nahm und zu spät kam.

 

Ich arbeite in einer Tagesstätte die sich "CECUDI" nennt. Es gibt viele "CECUDIS" in Costa Rica. Diese Tagesstätten werden vom Staat finanziert. Eltern die sich eine Betreuung für ihre Kinder nicht leisten können, haben bei CECUDI die Möglichkeit ihr Kind abzugeben um arbeiten zu gehen. Es gibt eine grosse Nachfrage und alle Plätze bei CECUDI sind besetzt. Die Kinder werden in drei Gruppe unterteilt: Babys 1-3 jährig / Mittelstufe 3-5 jährig/ Interaktivo 5-7 jährig.

 

Ich darf verschiedene Aufgaben übernehmen bei CECUDI. Meistens bin ich die Assistentin einer Lehrperson. Jeden Morgen und jeden Nachmittag darf ich zudem eine Englisch-Sequenz mit den Kindern durchführen. CECUDI ist es sehr wichtig, dass die Kinder englisch lernen. Ich singe mit den Kindern Lieder auf englisch oder arbeite mit Puppen oder mit Zeichnungen. Ich darf das Programm selbst gestalten und vorbereiten. 

 

Meistens bin ich bei der Mittelstufe oder bei Interaktivo eingeteilt. Bei beiden Klassen hat es je 22 Kinder. Es ist sehr anspruchsvoll soviele Kinder zu betreuen. CECUDI hat sehr gutes Personal und ich bin immer wieder beeindruckt wie viele Nerven und wie viel Energie die Lehrpersonen haben. Ich konnte schon viel von Ihnen lernen. 

 

Wie schon gesagt ist CECUDI sehr strikt. Bei uns sind Tattos am Arbeitsplatz nicht erlaubt. Da ich vier Tattoos an meinen Armen habe, muss ich jeden Tag "Mangas" tragen. Das sind Ärmel wie man es auf dem Titelbild dieses Blogs sehen kann. An meinem Arbeitsplatz ist es sehr heiss und es ist mühsam die Mangas ständig zu tragen. Aber ich muss das Land und die Kultur mit seinen Regeln und seinen Strukturen respektieren. 

 

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